Große Projekte benötigen ein Vielfaches an Geldern. Wenn der Bau der Chinesischen Mauer oder der Pyramiden von Gizeh in der heutigen Zeit (und ohne Sklaven und Leibeigene) stattfände, bräuchte man hierzu viel Kapital. Dieser Kapitalbedarf würde die damaligen Klein- und Kleinstbetriebe wohl überfordern und er würde eine gigantischen Sammelaktion zur Folge haben.
Große Firmen von heute haben aber die Chance, Gelder über die Kapitalmärkte einzusammeln. Diese Gesellschaften firmieren heute unter dem Zusatz Aktiengesellschaft, kurz AG. Das Prinzip der Kapitalerhöhung einer Gesellschaft funktioniert, indem Wertpapiere (also Unternehmensanteile) an der Börse ausgegeben werden und interessierte Anleger diese kaufen können.
Damit ein wenig Ordnung reinkommt, werden diese handelbaren Unternehmensanteile in marktbreiten Indizes der verschiedenen Länder gelistet. In Deutschland haben wir den DAX, den Deutschen Aktienindex. Neben ihm gibt es noch den Mittelstands-DAX, den so genannten MDAX, in dem Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung gelistet sind. Eine Stufe weiter unten gibt es den SDAX und den TecDAX, welche kleine Unternehmen bzw. Technologieunternehmen beinhalten.
Viele dieser dort gelisteten Firmen zahlen auch eine Dividende. Eine Dividende ist eine Liquiditätsverzichtsprämie für den Aktionär und die Partizipation an Unternehmensgewinnen, die grundsätzlich versteuert werden müssen. Gute Unternehmen steigern ihre Dividenden an ihre Aktionäre im Bereich von 5-20 % jährlich, was für ein intaktes Geschäftsmodell spricht. Eine gesunde Dividende liegt bei einer Gewinnverwendung von unter 80 %, sodass der Gesellschaft noch genug Substanz übrigbleibt, um Investitionen zu tätigen. Es sei bemerkt, dass die Dividende oder auch ‚Ausschüttung‘ genannte Überweisung an Aktionäre aus bereits versteuerten Konzerngewinnen erfolgt. Hier sollte eigentlich Schluss sein mit der Besteuerung.
Die ersten Aktien gab es übrigens im 17. Jahrhundert mit dem Bau der ersten Eisenbahn in den Vereinigten Staaten von Amerika. Heute als Land des Kapitalismus verschrien, sind dort dennoch sehr viele Leute durch den Bau der Eisenbahn und entsprechende Beteiligungen sehr reich geworden.
Das Risiko eines Totalausfalls einer Gesellschaft war aber enorm. Es mussten also mehrere Beteiligungen über eine Anlageklasse (Eisenbahn) eingegangen werden. Jeder Kauf hatte Transaktionsgebühren zur Folge, die in etwa dem Kaufpreis eines Wertpapiers entsprach. Eine Streuung über Anlageklassen war also sehr schwierig und sehr teuer. Man braucht also sehr viel Glück, die ‚richtige‘ Gesellschaft zu erwischen. Eine breite Streuung über Anlageklassen war auch erst über Fonds möglich, um einen Totalausfall zu verkraften.
ETFs – so genannte Exchange Traded Funds – setzen sich aus einem Index zusammen bzw. bilden diesen nach. Soll heißen wenn ich auf den deutschen Aktienmarkt setzen möchte, kaufe ich einen ETF auf den DAX, MDAX oder SDAX. Als Referenz möchte ich hier gerne die Fonds von iShares erwähnen, die führender Fondsanbieter weltweit sind. Wie immer: keine Anlageberatung.

So gibt es den iShares CORE DAX UCITS, und so weiter. Mit dem Attribut CORE möchte iShares zum Ausdruck bringen, dass es sich hier um günstige und auch Beliebte Fonds aus der CORE Produktlinie gibt. Ich selbst bin in diesem nicht investiert.