Lohnt sich ein Investment in Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin? Worauf muss man achten? Was gilt steuerlich? Finden wir es gemeinsam heraus mit diesem Erfahrungsbericht.
Keine Anlageberatung
2019 – Der Ankauf von Edelmetallen
Durch einen Impulsvortrag bin ich auf die Möglichkeiten des Edelmetallinvestments gekommen. Es gibt ja bekanntlich drei Klassen (mir bekannte) zum Investieren: Edelmetalle, Wertpapiere und Immobilien. Mir gefehlt hat noch die Klasse der Edelmetalle. Dabei gibt es die Edelmetallhändler (keine Werbung) ProAurum (wo ich gekauft habe), Degussa oder die Hausbank (bei mir Commerzbank, wo ich den Verkauf über den Schalter abgewickelt habe). Anfänglich habe ich nur eine kleine Menge von 1.5 Unzen (~1800 €) erstanden und musste, wie bei Gold üblich, keine Steuer bezahlen. Sehr gut.
Die Münzen waren ein Krügerrand, ein Maple-Leaf und ich glaube noch ein Krügerrand 🙂
Das Alles ging per Kurier (20 €) an meine Adresse wo ich sie dann auch behielt – eingelagert habe.
2025 – Der Verkauf über die Hausbank
Da mein Sohn langsam das Versteck des Goldes immer häufiger aufsuchte entschied ich mich für einen Verkauf. Ich konnte gut 4200€ erzielen – Steuerfrei. Allein in diesem Jahr ist Gold um 35% gestiegen. Es hat sich in Gänze also gelohnt und ich würde es wieder machen.
Fazit zu Edelmetallen
Für Familien eignet es sich meiner Meinung nach weniger, da man die Schätze auch irgendwo „bunkern“ muss. Der Wertzuwachs und die Steuerliche Situation haben sich gelohnt. Im Vergleich zu Kryptowährungen schneidet das Invest eher schlecht ab, aber es gibt ja bei Krypto mehr Risiko und höhere Schwankungen.
Der Gefühlsfaktor
Wie ging es mir die Jahre mit dem Gold? Es ist ein Stück Sicherheit zu haben in stürmischen Zeiten (Krise, Krieg und Inflation) kann beruhigen. Ich habe das Ergebnis aber lieber in Echtzeit zum Beispiel auf einem Depot-Auszug. Das beruhigt mich 🙂
Es kann sich aber zur Beimischung eines z.B. Senioren-Depots lohnen. Ich schrieb darüber hier.
In Zeiten von Ungewissheit, Krieg und Krise kann es sich lohnen einen Blick in die zweite Reihe zu werfen. Wir reden von Rohstoffen wie Öl, Edelmetalle und anderen Metallen. Aber auch Erzeugnisse auf dem Feld, so genannte Agrar-Erzeugnisse, wie Gerste, Eier und so weiter. Kann es Sinn machen diese einem Depot beizufügen? Nehme ich eine Rohstoff-Aktie oder einen ETF?
Gold sind auch Rohstoffe
Was mich am Meisten bei der Recherche zu dem Thema verwundert hat ist, dass Gold und Silber also Edelmetalle, auch Rohstoffe sind. Sie würde ich als Beimischung zum Depot betrachten. Die lassen sich digital per Depot halten oder als physisches Produkt (www.pro-aurum.de oder www.degussa.de) im Safe oder Bankschließfach bei der Bank eures Vertrauens.
Anteil im Depot – so viel Öl braucht ihr als Rohstoff Aktien
Ich selbst habe (noch) kein Öl im Depot. Aber es kann durchaus Sinn machen als Beimischung. Warum? Nennen wir es Diversifikation.
Firmen im Rohstoffsegment – Rohstoff Aktien
Einige Aktien mag ich hier auflisten:
Equinor, Shell (Öl)
Barrick Gold Corp. (Gold)
Archer Daniels Midland (Getreide)
Ein Investment in die Equinor (Norwegen) – keine Anlageberatung – finde ich interessant, weil es neben einer steigenden Dividende auch einen Währungsseite gibt (Norwegische Kronen), die ich nach dem Verkauf meiner TOMRA-Aktie (NO) wieder auffüllen mag.
Familienperspektive und die Rohstoffe
Es kann Sinn machen sich für das auch ein wenig Gold beizumischen. Ich würde hier für 10% vom Depot plädieren. Ich selbst habe nur homöopathische Dosen beigemischt und möchte das auch so belassen, da Gold ja bekanntlich keine Zinsen liefert. Dividende gibt es aber von der Barrick Gold und Archer-Daniels-Midland-Aktie. Die wären in meinem Beute-Schema und bieten einen Hebel auf die Erzeugnisse. Aus zeitlichen Gründen würde ich aber mehr etwas Richtung ETF/ETC suchen…
ETF / ETC
Noch einfacher als Einzelaktien ist das Investment in so genannte Exchange-Traded-Funds (Invest in Firmen) oder Exchange-Traded-Commodities (Rohstoffe direkt als Fond). Hier kann man breit gestreut investieren:
Die WKN / ISIN sind den jeweiligen Links zu entnehmen. falls Ihr diese selbst handeln wollt. Auch die Kosten TER (Total Expanse Ratio) sollten außerdem betrachtet werden. Nicht höher als 0,5% dabei gehen bitteschön 🙂
Fazit
Aufgrund des Zeitaufwands Firmen kennen zu lernen würde ich einen ETC nehmen, wie den erwähnten Diversified Commoditiy. Wenn Euch der Spaß bei der Einzelaktien-Analyse noch nicht abhanden gekommen ist, rate ich euch sich mal die genannten Firmen anzuschauen. Sie sind noch günstig (Stand Januar 2025) vom KGV her. Den ETC als Sparplan kann auch Sinn machen.
In meinen TOP-Aktien habe ich lediglich im Grundstoff-Bereich (Chemie) ein Rohstoffnahes Investment gelistet. Die HeidelbergMaterials. Mit ordentlicher Performance 2024.
Wahrscheinlich habt ihr euch schon gefragt, was euch das Investieren bringt, außer Risiko und Kopfschmerzen. Die Alternativen wie Altersarmut und weniger Freiheiten (z.B. bei der Berufswahl) sind aber meiner Meinung nach viel abschreckender. Das muss aber ein jeder mit sich selbst klären ob man diesen Weg beschreitet oder nicht.
Kapitalmarktzins
Am Kapitalmarkt gibt es ca. 7% Zinsen. Da ist aber auch alles mit drin eingepreist. Krise, Kriege, Politik & demografischer Wandel etc. Wenn man Zinsen auf Zinsen bekommt, nennt man dies Zinseszinseffekt. Soll heißen wenn ich 10% auf 1000€ bekomme bekomme ich nächstes Jahr 10% auf 1100€, 10% auf 1210€ und so weiter. Daraus kann ein fetter Braten werden, wenn man es nur lange genug durchhält.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und das Portal zinsen-berechnen.de (externer Link) um eine 100€ Sparplan-Investition durchzurechnen. Das Selbe habe ich noch einmal mit monatlich 1000€ gemacht.
Anfangsinvestition
Sparrate pro Monat
Ergebnis nach 15 Jahren
0
100€
31.298€
0
1000€
312.981€
Sparplanrate berechnet mit Ergebnis nach 15 Jahren
Wie man sieht, Millionär ist man danach nicht.
Also wenn man hier nach dem Sinn sucht würde ich sagen – HABEN ist besser als BRAUCHEN.
312.981 Euro
Aus den 312.981€ könnte man sich eine monatliche Rente von 7824€ / 12 Monate = 652€ bei 4% Entnahme gönnen. Da muss man zwar nochmal ~25% Steuern abziehen aber wenn ich mir die 45 Jahre Beitragsjahre in der deutschen Rentenversicherung so anschaue, ist das kein schlechter Deal. Wahrscheinlich kommt man dann auf ähnliche Zahlen.
Investieren – jetzt oder später?
Das Ding mit dem Investieren ist – es dauert halt. Daher sollte man so früh wie möglich damit anfangen, noch besser – in jungen Jahren. Daher habe ich angefangen um die ETFs einzelne Aktien drum herum zu bauen. Der Clou – wenn ich einen Wert erwische, der sich über 7% verzinst schlage ich den Markt und habe zumindest die Chance besser abzuschneiden. Die Kehrseite der Medaille – es muss auch funktionieren. Fazit nach 8 Jahren Investieren: es läuft mal so mal so – es schwankt halt.
Totalverlust mit Wirecard als abschreckendes Beispiel?
Die Einzel-Aktienauswahl ist sehr zeitintensiv aber macht auch großen Spaß sein hart verdientes Geld in einzelne Unternehmen zu stecken. Allerdings hat man wie der Fall WIRECARD zeigt auch mal den Totalverlust vor Augen.
ETFs als Alternative
Wer das vermeiden will ist mit einem ETF gut beraten. Zum Beispiel (keine Anlageberatung) den MSCI World ETF von iShares oder den FTSE World von Vanguard (keine Affiliate Links). Daher besser heute als Morgen ein Depot eröffnen und einfach loslegen.
Es geht mal wieder ums Geld! Nach ein paar Jahren an der Börse konnte ich durch Bücher die richtigen Entscheidungen treffen, um mein Depot aufzubauen. Das ist ein langwieriger Prozess aus lernen, hinterfragen und machen gewesen. Mein Umfeld hat insgesamt positiv auf meine Bestrebungen reagiert und mir hat auch zum Glück keiner dies als „Teufelszeug“ ausgeredet. Im Rückblick würde ich es aber „anders“ machen. Wie immer – keine Anlageberatung.
Eltern sein
Als Elternteil hat man ja auch Verantwortungen für die Familienfinanzen zusammen mit dem Partner. Dabei gilt es Zeit, Qualität und dergleichen in Einklang zu bringen. Wenn ihr mich fragt keine leichte Aufgabe. Bei uns ist es so dass jeder sein eigenes Depot hat. Auch unser Junior. Der Zeitaufwand ist dabei überschaubar „geworden“.
Die Meilensteine sollte man sich vorher gut genug überlegen – ich gehe mal davon aus, man will die 1 Mio. € erreichen – und zwar zu Lebzeiten. So stehen folgende Meilensteine an:
100.000€
erstes Ziel, schafft Jeder
500.000€
zweites Ziel, da lichten sich die Reihen, auch nicht jeder will das
1 Mio. €
drittes Ziel, hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Ziele
Die ersten 100.00€ würde ich mit ETFs und nur ETFs aufbauen. So kann man einen ausschüttenden ETF nehmen, der einen pro Jahr 1000€ (nicht verheiratet, wegen Steuer) aufs Konto überweist. Den Steuervorteil des Freibetrags sollte man ausschöpfen. Hierzu kann der iShares STOXX Global Select Dividend helfen (20.000 bis 35.000€ müsst ihr da schon investieren). Dann kann man sich aussuchen ob man auf den Klassiker MSCI World oder FTSE World setzt – marktbreite Indizes halt. Das reicht. Konzentriert euch dann auf das Geld verdienen.
Wie lange dauert das bis 100.000€?
Klare Antwort – das kommt drauf an, wie viel ihr jeden Monat zurück legt. Bei mir hat das gefühlt eine Ewigkeit gedauert und ich bin wirklich von null gestartet. Ich würde mal schätzen 7 Jahre. Danach greift allerdings der Zinseszinseffekt stark durch. Denn 10% auf 100.000€ sind ja auch schon 10.000€ Kursgewinn. Dazu kommen noch Dividenden. Man kann dies noch durch Nebenjobs beschleunigen – weniger Zeit mit der Familie – würde ich nicht machen.
Wie gehts weiter?
Wenn die erste Schwelle genommen ist würde ich einen Profi aufsuchen oder es halt selbst weiter machen und mich nach alternativen Investments umschauen. Für Teilzeit ist jetzt noch keine Zeit. Es geht schließlich um das 2. Ziel. Wie kann ein solcher Profi aussehen und in welche Gebiete kann man dann investieren?
Immobilien / Makler (Bank oder freier Makler)
Einzelne Aktien
mehr ETFs
Edelmetalle
Vermögensverwaltung und Abgeben der Verantwortung
Ihr müsst nicht ALLES machen, es reicht wenn ihr euch für einen Weg entscheidet. Die Sparpläne würde ich weiterlaufen lassen und ggf. abändern, so dass ihr ein paar Trabanten um euren MSCI World oder FTSE World laufen habt. Da werde ich noch einige Artikel zu schreiben, aber im Moment reicht das erstmal aus.
Ich finde Aktien faszinierend und habe mich auch mit meinem Depot darauf spezialisiert, so genanntes Value Investing zu betreiben. Was ist das? Man findet unterbewertete Aktien und kauft diese. Den Dividendenschwerpunkt habe ich mir aus dem Grund gesetzt, da ich ein Einkommen zusätzlich bekomme, und muss dafür im Depot nichts weiter machen als die Aktie zu besitzen. Fairer Deal.
In Immobilien würde ich nur investieren, wenn ich handwerklich Ahnung hätte und mir die betriebswirtschaftliche und steuerliche Seite Spaß machen würde. Nun, ich habe eine einzige (zum Ausprobieren) und dabei wird es auch bleiben. Steuerliche Vorteile gibt es hier aufgrund von Zinsen und Abschreibungen auf das Objekt. Ein Eigennutz sollte man sich gut überlegen. Es fallen weitere Kosten für das „schön machen“ an.
Edelmetalle fand ich spannend und ich unterhalte einen kleinen Bestand. Blöd fand ich dass keine Zinsen daraus gezahlt werden und die Lagerung – sicher im Bankschließfach. Die Rendite ist in etwa wie der vom MSCI World (9% pro Jahr).
Mehr ETFs habe ich gemacht und ausprobiert. Da kam jetzt ein bunter Blumenstrauß zusammen, der mir Dividenden liefert und gut verzinst ist. Das ist mein Topf für das Alter zum Reingreifen, wenn größere Ausgaben wie ein Auto anstehen.
Von einer Vermögensverwaltung bin ich aufgrund des Zeitfaktors überzeugt. Aber es gilt – entweder eine Profi machen lassen oder selbst zum Profi werden. Die Eintrittsgelder, wenn ein Profi tätig wird, reichen von 50.000€ bis zu unendlich. In der Regel nehmen die Profis eine Gebühr von 1-3% je nach Qualität. Ich würde da aber eher zu einem bankfremden Profi gehen oder die Honorarberatung ansprechen. Läuft das auf Provisionsbasis so läuft man Gefahr nur Bank-Produkte zu bekommen. Die sind meist naja…
Fazit
Ich hoffe ich konnte hier einen kleinen Einblick in meine Denkweise geben und dich auf dem Weg zum finanziellen Well-beeing unterstützen. Keine Anlageberatung.