Investieren in Versorger

Als mir zuletzt die Stromrechnung der Stadtwerke über den Weg gelaufen ist, habe ich nicht schlecht gestaunt. Natürlich wieder viel zu hoch. Zweiter Gedanke war, warum bin ich in diesem Geschäft noch nicht investiert? Ganz einfach, die hohe Verschuldung dieser Industrie, hohes Zinsniveau und Dividendenerhöhungen auf überschaubarem (Erhöhung)Niveau.

Politik in Deutschland

In Deutschland ist das so eine Sache mit dem Strom. Zwar gibt es eine Trennung zwischen Netz und Erzeugung, so ist das Netz aber in Hand von ich meine einem niederländischen Konzern – große Nummer. Außerdem gibt es hier den Atomausstieg von 2011 durch Fukushima-Katastrophe, ausgerufen von Fr. Merkel. Davon kann man halten was man mag – das ist jedenfalls der Grund für die Kursentwicklung einer RWE und E.On. Mittlerweile haben die sich aber wieder berappelt. Wer gerne auf Einzelne Aktien setzen mag hier ein paar Beispiele (keine in meinem Depot):

  • RWE
  • SSE aus England
  • UGI aus den USA
  • Redeia Corporacion aus Spanien (Stromnetze)

Investieren mit Sektor ETF – eine gute Idee?

Wer dennoch auf den Sektor setzen mag, dem empfehle ich ein Ingenieursstudium – ohne Witz. Das ist dermaßen weltweit fragmentiert, da steigt keiner mehr durch. Vielleicht ist es auch nicht mein Thema, wer weiß. Das Versorger-Karusell würde ich mit dem iShares STOXX Europe 600 Utilities begegnen. Da sind aber nur die europäischen Werte enthalten, wie immer keine Anlageberatung.

Fazit

Ich würde mir – keine Anlageberatung – die besten Versorger der USA schnappen, vielleicht noch Großbritanien, und auf einen ETF verzichten. Das ist aber nur meine Meinung.

Der Zinseszins Effekt & ein bisschen Mathe

Wahrscheinlich habt ihr euch schon gefragt, was euch das Investieren bringt, außer Risiko und Kopfschmerzen. Die Alternativen wie Altersarmut und weniger Freiheiten (z.B. bei der Berufswahl) sind aber meiner Meinung nach viel abschreckender. Das muss aber ein jeder mit sich selbst klären ob man diesen Weg beschreitet oder nicht.

Kapitalmarktzins

Am Kapitalmarkt gibt es ca. 7% Zinsen. Da ist aber auch alles mit drin eingepreist. Krise, Kriege, Politik & demografischer Wandel etc. Wenn man Zinsen auf Zinsen bekommt, nennt man dies Zinseszinseffekt. Soll heißen wenn ich 10% auf 1000€ bekomme bekomme ich nächstes Jahr 10% auf 1100€, 10% auf 1210€ und so weiter. Daraus kann ein fetter Braten werden, wenn man es nur lange genug durchhält.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und das Portal zinsen-berechnen.de (externer Link) um eine 100€ Sparplan-Investition durchzurechnen. Das Selbe habe ich noch einmal mit monatlich 1000€ gemacht.

AnfangsinvestitionSparrate pro MonatErgebnis nach 15 Jahren
0100€31.298€
01000€312.981€
Sparplanrate berechnet mit Ergebnis nach 15 Jahren

Wie man sieht, Millionär ist man danach nicht.

Also wenn man hier nach dem Sinn sucht würde ich sagen – HABEN ist besser als BRAUCHEN.

312.981 Euro

Aus den 312.981€ könnte man sich eine monatliche Rente von 7824€ / 12 Monate = 652€ bei 4% Entnahme gönnen. Da muss man zwar nochmal ~25% Steuern abziehen aber wenn ich mir die 45 Jahre Beitragsjahre in der deutschen Rentenversicherung so anschaue, ist das kein schlechter Deal. Wahrscheinlich kommt man dann auf ähnliche Zahlen.

Investieren – jetzt oder später?

Das Ding mit dem Investieren ist – es dauert halt. Daher sollte man so früh wie möglich damit anfangen, noch besser – in jungen Jahren. Daher habe ich angefangen um die ETFs einzelne Aktien drum herum zu bauen. Der Clou – wenn ich einen Wert erwische, der sich über 7% verzinst schlage ich den Markt und habe zumindest die Chance besser abzuschneiden. Die Kehrseite der Medaille – es muss auch funktionieren. Fazit nach 8 Jahren Investieren: es läuft mal so mal so – es schwankt halt.

Totalverlust mit Wirecard als abschreckendes Beispiel?

Die Einzel-Aktienauswahl ist sehr zeitintensiv aber macht auch großen Spaß sein hart verdientes Geld in einzelne Unternehmen zu stecken. Allerdings hat man wie der Fall WIRECARD zeigt auch mal den Totalverlust vor Augen.

ETFs als Alternative

Wer das vermeiden will ist mit einem ETF gut beraten. Zum Beispiel (keine Anlageberatung) den MSCI World ETF von iShares oder den FTSE World von Vanguard (keine Affiliate Links). Daher besser heute als Morgen ein Depot eröffnen und einfach loslegen.

Keine Anlageberatung.

Gelegenheiten suchen und finden – der Fall von CVS Health, Nike & Starbucks

Hin und wieder gibt es an der Börse interessante Gelegenheiten, die man wahrnehmen kann. So hat ein Unternehmen

  • schlecht kommuniziert
  • Ergebnisse verfehlt
  • sonstige Skandale (siehe Boeing: Qualität)

All das drückt den Kurs. Und es freut mich über alle Maße, dass dies hin und wieder passiert und ich beherzt zugreifen kann. Warum dieses Risiko eingehen? Ganz einfach – die Dividende.

Zwar muss man immer mit Bedacht die Auswahl vornehmen, dass sich nicht etwa das Geschäftsmodell verabschiedet (Weight Watchers vs. Novo Nordisk’s Abnehmspritze), aber der Return kann sich auszahlen.

Novo Nordisk als Beispiel

So habe ich 2018 nach einem Kurseinbruch die Novo-Nordisk Aktie gekauft, und bis heute freue ich mich über den Total Return aus Dividenden und Kursgewinnen. Das kann auch mal nach Hinten los gehen, wie zum Beispiel bei Fresenius, die sich auch seit etwa 2019 in meinem Depot „schlummert“. Da warte ich bis heute auf eine positive Kursbewegung. Leider habe ich da auch noch ein paar mehr Scheine geparkt.

Im aktuellen Fall von CVS Health (ein Dividenden-Monster :-.) ) ist der Fall ein wenig kniffiger. Und zwar wurde hier der prognostizierte Gewinn je Aktie um ca. 30% verfehlt (nagelt mich bitte nicht auf endgültige Zahlen fest). Grund hierfür ist die Zahlung von Leistungen an Versicherungsnehmer, die höher als erwartet ausgefallen sind. Nun ist CVS kein Versicherer, es hat sich vor Jahren ein Versicherer zum CVS Universum dazugesellt durch Zukauf, namens Aetna. Die Dividende scheint zuerst sicher, aber für zukünftige Erhöhungen setze ich mal ein Fragezeichen. In CVS bin ich seit 2019 investiert und hatte nur an der Dividende und den jüngsten Erhöhungen Freude. Die ist JETZT bei ca. 4-5% und kann sich lohnen. In den USA wird die Dividende quartalsweise ausgezahlt.

Nike & Starbucks

Nike & Starbucks habe ich mir noch nicht angeschaut, aber zumindest bei Bekleidung setzte ich auf Luxus, wie eine LVMH, die sich bei mir seit 2023 im Depot befindet. Starbucks würde ich mir anschauen, da immerhin 3% Dividende dort winken und nach SeekingAlpha (externer Link) seit 13 Jahren die Ausschüttungen andauern. Coole Sache. Aber nicht nur auf die Dividende schauen – bitte auch die restlichen Kennzahlen checken. Die Verschuldung war hier glaube ich sehr hoch, so dass ich auch hinter die Dividende ein Fragezeichen setzen würde.

Alternative im ETF-Sektor

Wie man sieht, ist es nicht so einfach auf gefallene Engel zu setzen. Aber auch hier gibt es natürlich einen ETF von iShares (externer Link, kein Affiliate). Was es nicht alles gibt.

Keine Anlageberatung.

Das Erwachsenen Depot – so würde ich es machen!

Es geht mal wieder ums Geld! Nach ein paar Jahren an der Börse konnte ich durch Bücher die richtigen Entscheidungen treffen, um mein Depot aufzubauen. Das ist ein langwieriger Prozess aus lernen, hinterfragen und machen gewesen. Mein Umfeld hat insgesamt positiv auf meine Bestrebungen reagiert und mir hat auch zum Glück keiner dies als „Teufelszeug“ ausgeredet. Im Rückblick würde ich es aber „anders“ machen. Wie immer – keine Anlageberatung.

Eltern sein

Als Elternteil hat man ja auch Verantwortungen für die Familienfinanzen zusammen mit dem Partner. Dabei gilt es Zeit, Qualität und dergleichen in Einklang zu bringen. Wenn ihr mich fragt keine leichte Aufgabe. Bei uns ist es so dass jeder sein eigenes Depot hat. Auch unser Junior. Der Zeitaufwand ist dabei überschaubar „geworden“.

Die Meilensteine sollte man sich vorher gut genug überlegen – ich gehe mal davon aus, man will die 1 Mio. € erreichen – und zwar zu Lebzeiten. So stehen folgende Meilensteine an:

100.000€erstes Ziel, schafft Jeder
500.000€zweites Ziel, da lichten sich die Reihen, auch nicht jeder will das
1 Mio. €drittes Ziel, hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Ziele

Die ersten 100.00€ würde ich mit ETFs und nur ETFs aufbauen. So kann man einen ausschüttenden ETF nehmen, der einen pro Jahr 1000€ (nicht verheiratet, wegen Steuer) aufs Konto überweist. Den Steuervorteil des Freibetrags sollte man ausschöpfen. Hierzu kann der iShares STOXX Global Select Dividend helfen (20.000 bis 35.000€ müsst ihr da schon investieren). Dann kann man sich aussuchen ob man auf den Klassiker MSCI World oder FTSE World setzt – marktbreite Indizes halt. Das reicht. Konzentriert euch dann auf das Geld verdienen.

Wie lange dauert das bis 100.000€?

Klare Antwort – das kommt drauf an, wie viel ihr jeden Monat zurück legt. Bei mir hat das gefühlt eine Ewigkeit gedauert und ich bin wirklich von null gestartet. Ich würde mal schätzen 7 Jahre. Danach greift allerdings der Zinseszinseffekt stark durch. Denn 10% auf 100.000€ sind ja auch schon 10.000€ Kursgewinn. Dazu kommen noch Dividenden. Man kann dies noch durch Nebenjobs beschleunigen – weniger Zeit mit der Familie – würde ich nicht machen.

Wie gehts weiter?

Wenn die erste Schwelle genommen ist würde ich einen Profi aufsuchen oder es halt selbst weiter machen und mich nach alternativen Investments umschauen. Für Teilzeit ist jetzt noch keine Zeit. Es geht schließlich um das 2. Ziel. Wie kann ein solcher Profi aussehen und in welche Gebiete kann man dann investieren?

  • Immobilien / Makler (Bank oder freier Makler)
  • Einzelne Aktien
  • mehr ETFs
  • Edelmetalle
  • Vermögensverwaltung und Abgeben der Verantwortung

Ihr müsst nicht ALLES machen, es reicht wenn ihr euch für einen Weg entscheidet. Die Sparpläne würde ich weiterlaufen lassen und ggf. abändern, so dass ihr ein paar Trabanten um euren MSCI World oder FTSE World laufen habt. Da werde ich noch einige Artikel zu schreiben, aber im Moment reicht das erstmal aus.

Ich finde Aktien faszinierend und habe mich auch mit meinem Depot darauf spezialisiert, so genanntes Value Investing zu betreiben. Was ist das? Man findet unterbewertete Aktien und kauft diese. Den Dividendenschwerpunkt habe ich mir aus dem Grund gesetzt, da ich ein Einkommen zusätzlich bekomme, und muss dafür im Depot nichts weiter machen als die Aktie zu besitzen. Fairer Deal.

In Immobilien würde ich nur investieren, wenn ich handwerklich Ahnung hätte und mir die betriebswirtschaftliche und steuerliche Seite Spaß machen würde. Nun, ich habe eine einzige (zum Ausprobieren) und dabei wird es auch bleiben. Steuerliche Vorteile gibt es hier aufgrund von Zinsen und Abschreibungen auf das Objekt. Ein Eigennutz sollte man sich gut überlegen. Es fallen weitere Kosten für das „schön machen“ an.

Edelmetalle fand ich spannend und ich unterhalte einen kleinen Bestand. Blöd fand ich dass keine Zinsen daraus gezahlt werden und die Lagerung – sicher im Bankschließfach. Die Rendite ist in etwa wie der vom MSCI World (9% pro Jahr).

Mehr ETFs habe ich gemacht und ausprobiert. Da kam jetzt ein bunter Blumenstrauß zusammen, der mir Dividenden liefert und gut verzinst ist. Das ist mein Topf für das Alter zum Reingreifen, wenn größere Ausgaben wie ein Auto anstehen.

Von einer Vermögensverwaltung bin ich aufgrund des Zeitfaktors überzeugt. Aber es gilt – entweder eine Profi machen lassen oder selbst zum Profi werden. Die Eintrittsgelder, wenn ein Profi tätig wird, reichen von 50.000€ bis zu unendlich. In der Regel nehmen die Profis eine Gebühr von 1-3% je nach Qualität. Ich würde da aber eher zu einem bankfremden Profi gehen oder die Honorarberatung ansprechen. Läuft das auf Provisionsbasis so läuft man Gefahr nur Bank-Produkte zu bekommen. Die sind meist naja…

Fazit

Ich hoffe ich konnte hier einen kleinen Einblick in meine Denkweise geben und dich auf dem Weg zum finanziellen Well-beeing unterstützen. Keine Anlageberatung.

Ein Junior-Depot habe ich hier beschrieben.

Der Notgroschen – Reserve für den Fall der Fälle

Sollte man wie ich vor 10 Jahren in das Berufsleben starten sollte ein Notgroschen existieren oder man diesen zumindest aufbauen. Nichts ist peinlicher als „aus dem Geld zu laufen“ – finde ich. Dispo-Kredite sind teuer, so belaufen sie sich auf 10% und sogar mehr. Einfach meiden.

Der Notgroschen sollte zwischen 3 und 6 Nettogehälter umfassen, um ungeplante Ausgaben wie eine Autoreparatur, kaputte Waschmaschine und dergleichen abzufedern.

Diese würde ich dann auf ein gut verzinstes Tagesgeld-Konto tun, wie ich zum Beispiel eines bei der DKB führe. Zwar nur ca. 2% Zinsen, aber die DKB hat noch weitere Vorteile, wie ein kostenloses Wertpapier-Depot – das aber nur am Rande.

Was lässt sich noch zum Notfall-Konto sagen?

Auf keinen Fall eingreifen, wenn man Aktien oder dergleichen kaufen möchte. Zwar gibt es hin und wieder „Gelegenheiten“ am Markt aber stellen wir uns einfach mal vor dass eine ungeplante Autoreparatur ins Haus steht. Dann ist man ziemlich gekniffen, wenn die Rechnung nicht beglichen werden kann.

So viel dazu.

Besteuerung von Aktien

Anders als bei ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds haben Einzelaktien keinen Freibetrag von der Abgeltungssteuer. Ist der persönliche Freibetrag hier aufgebraucht, wird die gesamte Dividende voll versteuert. Dies trifft auch bei der Versteuerung von Kursgewinnen und Zinszahlungen zu. Es gibt also keinen steuerlichen Vorteil bei der Besteuerung von Einzelaktien mit Ausnahme des Freibetrags. Warum also kaufen?

Gründe

Gründe für ein Investment sollten niemals alleine von der steuerlichen Perspektive aus betrachtet werden. Es muss einen gewissen Sinn hinter einem Investment geben. Der Sinn kann die historische Entwicklung des Investments sein, aber viel besser die zukünftigen Entwicklungen. Das sollte aber jeder besser selbst wissen.

Ein weiterer Grund für das Investment in Einzelaktien ist die nicht vorhandene Managementgebühr von 0,02 %, falls es sie überhaupt gibt, der jährlichen Performance. Wie gesagt, sehr günstig. Und man hat die Gewissheit, alle Werte in seinem Depot oder Portfolio selbst ausgesucht zu haben – aber das ist eher was für Profis. Es spielt auch eine Rolle, ob sich das Unternehmen, an dem Sie sich beteiligen, im In- oder Ausland liegt. Hier greift das Thema Quellensteuer.

Landesgrenze und Quellensteuer

Die Quellensteuer wird erhoben, wenn Erträge Landesgrenzen passieren. Die Erträge werden einfach an der Quelle abgezogen – darum heißt sie auch Quellensteuer. Ein praktisches Beispiel ist der Kauf von Wertpapieren in den USA und der Bezug einer Quartalsdividende. Dabei wird nicht ganz zimperlich mich ausländischen Investoren umgegangen. Ganze 30 % Quellensteuer wird auf Dividenden erhoben. Hat Ihre depotführende Bank aber den Status eines Qualified Intermediary ist es halb so wild. Dann behalten die USA 15 % Steuer und die übrigen 15 % werden auf die deutsche Steuerschuld angerechnet. Das passiert im Modus Autopilot, solange Ihre Bank halt diesen gewissen Status hat. Den finden Sie auf der Website Ihrer Bank.

Sonderfall Schweiz

In der Schweiz geht es weniger automatisch zu. Hier werden neben den 35 % Quellensteuer lediglich 15 % auf die Steuerschuld angerechnet. Die übrigen 20 % muss man sich mühselig von der Schweiz über ein Formular zurückholen. Dies ist null Komma null automatisierbar und verspricht Qualen. Norwegen rückt übrigens mit 25 % Quellensteuer ähnlich ins Gemüt. Diese bekommt man über die so genannte shielding deduction wieder – angeblich. Entspannt geht es für deutsche Anleger mit den Niederlanden, Großbritannien und den erwähnten USA zu.

Ein kleiner Trick bei ausländischer Dividende existiert aber: Man kann einen Antrag auf Doppelbesteuerungsvollmacht (DBA-Vollmacht, gilt auch für Fonds) bei seiner depotführenden Bank stellen. Mit Kosten übernimmt diese sämtlichen Aufwand beim Zurückfordern der ausländischen Dividende. Die Rückführungskosten haben es aber in sich und variieren stark von Bank zu Bank. Nur etwas für große Beträge.

Stressfrei

Stressfrei geht es also nach eigenen Erfahrungen mit der Dividende unter dem Stichwort „anrechenbare Quellensteuer“ in folgenden Ländern zu (innerhalb und außerhalb Europas):

– USA

– Großbritannien (vor dem Brexit)

– Niederlande

Gerüchten zufolge geht es einfach in diesen Ländern zu:

– Japan

– Luxemburg

Inländische Erträge in Deutschland

Im Inland kann man sich den Aufwand mit der Quellensteuer sparen. Allerdings gibt es auch steuerfreie Dividenden durch Gesellschaften, die bei der Auszahlung von Dividenden ein Einlagenkonto nach § 27 KStG benutzen. Die Dividenden unterliegen dann nicht der Kapitalertragssteuer und es gibt brutto wie netto. Einen Haken hat die Sache allerdings schon: Beim Verkauf der Aktien wird die nicht gezahlte Kapitalertragssteuer auf die Dividendenerträge fällig. Zusätzlich zur Kapitalertragssteuer auf die Kursgewinne. – Vorausgesetzt, es gab Kursgewinne. Wenn die Wertpapiere im Verlust verkauft worden sind, gibt es die Möglichkeit, diese steuerlich geltend zu machen.

Verluste

Hier fällt logischerweise keine Abgeltung auf im Verlust veräußerte Wertpapiere an. Das gleiche gilt auch für Fonds. Der Börsenfachmann sagt dazu, der Verlust wurde realisiert. Die Verrechnung mit realisierten Kursgewinnen in einem Kalenderjahr ist hierbei möglich. Diese Aktiengeschäfte sollten dann aber im selben Depot passiert sein. Man kann diese leider nicht auf Dividenden und Zinszahlungen verrechnen. Nur bei Fonds ist eine Verrechnung möglich. Hier wirkt – wie sollte es anders sein – die Abgeltungssteuer.

Um die Ansprüche gegenüber dem Finanzamt geltend zu machen, muss allerspätestens am 15. Dezember eine Verlustbescheinigung bei der Bank beantragt werden und die Anlage KAP der Einkommenssteuererklärung entsprechend ausgefüllt sein (Steuerberater oder vlh.de). Bei Ehegatten gilt, dass diese einen Freistellungsauftrag „über null Euro“ erteilen. Die zu viel gezahlte Abgeltungssteuer wird dann augenblicklich gezahlt und die Verluste mit den Gewinnen gegengerechnet. Prämisse ist, dass die Aktiendepots der Ehegatten bei derselben Bank liegen.

Einzelaktien

Ein weiterer interessanter steuerlicher Aspekt für die Beschaffung von Einzelaktien ist die Nutzung von speziellen Programmen der Firmen für ihre Investoren. Diese findet man unter den Investor-Relations des jeweiligen Unternehmens, für das man sich interessiert. Eine sehr schöne Möglichkeit des Steuersparens ist es, Gratisaktien zu bekommen. Sie sind steuerfrei und treten bei einer Kapitalerhöhung einer Gesellschaft auf. Sollten Sie solche Aktien besitzen, sinkt der Kurs, aber die Anzahl der Aktien steigt in der Regel.

Es gibt aber auch noch Bonus-Aktien, so genannte Stockdividenden, die im Rahmen einer Dividendenzahlung von Großkonzernen ausgegeben werden. Steuerlich werden diese wie Sachausschüttungen behandelt und es ist Abgeltungssteuer zu zahlen. Die würde man aber auch bei einer Barausschüttung zahlen. Zu beachten ist, dass relativ auf 10 Jahre gesehen die Reinvestition von Dividenden rund 50 % der Performance ausmachen, Bezug nehmend auf den Gesamtmarkt. Sie sparen sich immerhin die Transaktionskosten für den Kauf.

Stock Dividende

Eine wichtige Rolle bei einer Stockdividende spielt das Bezugsverhältnis der Aktien. Sollte die Anzahl der Aktien im Depot unter diesem liegen, gibt es keine Bonus-Aktie. Informieren Sie sich also besser vorher, was Sie sich ins Depot legen und vor allem: wie viel. Die übrige Dividende, die nicht zum Bezug von Bonusaktien ausreichte, wird Ihnen versteuert ausgeschüttet. – Vorausgesetzt, der Freibetrag ist aufgebraucht.

Es gibt einige wenige Firmen, die das in Europa machen. In den USA gibt es für die Reinvestitionen Service-Gesellschaften wie Computashares1, welche die Dividenden für den Aktionär einsammeln und für 5 % Gebühr erneut anlegen, bevor sie versteuert werden. Hierzulande bekommen Sie ein Angebot von der Gesellschaft, ob Sie die Dividende in Aktien umwandeln wollen, über die Bank. Da es sich hier um einen geldwerten Vorteil handelt, wird dieser zwar besteuert, aber nicht so hoch wie die gesamte Bar-Dividende. Dafür kostet dieser Akt nichts. Und wenn, dann weist die Gesellschaft die Gebühren aus. Der Clou an der Sache ist, dass die reinvestierten Dividenden dann automatisch die Ausschüttung von ‚mehr Aktien‘ erlauben. Es gibt dann also neben dem Zinseszinseffekt über Kursgewinne noch den der Dividenden (Erhöhungen im Idealfall jedes Jahr) und die reinvestierten Dividenden. Also ein Zinseszins-Plus-Effekt. An einer höheren Dividenden-Zahlung kann der Aktionär teilnehmen, wenn das Unternehmen ihm über die Bank ein Angebot über die Umwandlung von Namensaktien macht. Der Aktionär muss dann die Aktien meist 2 bis 4 Jahre halten und bekommt mehr Dividende. Allerdings ist dies mit Kosten im 3-stelligen Bereich verbunden. Absetzbar sind diese Kosten nicht. In jedem Fall bekommt man über die Bank ein entsprechendes Angebot und muss dieses lediglich unterschreiben.

Gelistete Unternehmen

An der Börse sind auch Unternehmen gelistet, die sich wie Fonds verhalten. Sie kaufen und halten Anteile an anderen Unternehmen, kassieren die Dividendenzahlungen und reinvestieren diese in andere Unternehmen. Im Prinzip verhalten sich diese Firmen wie ein Fonds. Man nennt sie auch Beteiligungsgesellschaften und manche schütten ihre Erträge auch aus. Diese ‚Firmen-Fonds‘ sind relativ steuergünstig, da keine Vorabsteuer anfällt und – sofern vorhanden – die Dividende normal besteuert wird. Dafür fallen die Steuervorteile nach Teilfreistellung aus. Was bleibt, sind aber die günstigen Gebühren und man hat einen attraktiven ‚Fonds‘ in günstiger Verpackung.

So lange es die Abgeltungssteuer gibt und die Besteuerung von Kapitalerträgen nicht an den persönlichen Steuersatz gebunden ist – auch eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer ist möglich –, kann sich das Investment in Aktien und Fonds lohnen. Immobilien genießen hier mehr steuerliche Freiheiten, da es dem deutschen Staat wichtig ist, für seine Bürger Wohnraum zu schaffen. Das steht außer Frage. Nur zu einer anhaltenden Niedrigzinsphase lohnt es sich nicht wirklich, denn die guten Deals sind schon weg! Aktien und Fonds haben noch einen weiteren unschätzbaren Vorteil: Man kann sie schneller wieder in Geld umwandeln und auch das Land verlassen. Außerdem greift bei Immobilien wieder der persönliche Steuersatz. Was das ist und wie dieser sich auswirkt, wird im nächsten Kapitel erklärt. Hier noch einmal die wesentlichen Vor- und Nachteile beim Engagement in Einzelaktien mit steuerlicher Perspektive:

Vor- und Nachteile

Vorteile:

– Partizipation an Angeboten der Unternehmen wie Gratisaktien und Interim-Dividenden

– Angebote von den Gesellschaften werden über die Bank mitgeteilt (Autopilot).

– Die Auswahl der Unternehmen kann selbst übernommen werden.

– Die Bank übernimmt die meiste Arbeit für einen.

– Aktien haben keine Managementgebühren.

– Einfache Besteuerung nach der Abgeltungssteuer

– Aktien-‚Fonds‘ als Beteiligungsgesellschaften

– keine Vorabsteuer

Nachteile:

– keine Teilfreistellungen wie bei Fonds möglich

– mehr Recherchearbeit bei der Auswahl geeigneter Unternehmen

– Dividenden können nicht wie bei Fonds reinvestiert werden.

– unter 10 Aktien relativ sinnfrei, da Aktien mehr als Fonds im Wert schwanken

1 Ich unterhalte zum Zeitpunkt der Anfertigung dieser Zeilen keinerlei Geschäftsbeziehungen zu der Firma Computashares.

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