Investieren in Edelmetalle

Lohnt sich ein Investment in Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin? Worauf muss man achten? Was gilt steuerlich? Finden wir es gemeinsam heraus mit diesem Erfahrungsbericht.

Keine Anlageberatung

2019 – Der Ankauf von Edelmetallen

Durch einen Impulsvortrag bin ich auf die Möglichkeiten des Edelmetallinvestments gekommen. Es gibt ja bekanntlich drei Klassen (mir bekannte) zum Investieren: Edelmetalle, Wertpapiere und Immobilien. Mir gefehlt hat noch die Klasse der Edelmetalle. Dabei gibt es die Edelmetallhändler (keine Werbung) ProAurum (wo ich gekauft habe), Degussa oder die Hausbank (bei mir Commerzbank, wo ich den Verkauf über den Schalter abgewickelt habe). Anfänglich habe ich nur eine kleine Menge von 1.5 Unzen (~1800 €) erstanden und musste, wie bei Gold üblich, keine Steuer bezahlen. Sehr gut.

Die Münzen waren ein Krügerrand, ein Maple-Leaf und ich glaube noch ein Krügerrand 🙂

Das Alles ging per Kurier (20 €) an meine Adresse wo ich sie dann auch behielt – eingelagert habe.

2025 – Der Verkauf über die Hausbank

Da mein Sohn langsam das Versteck des Goldes immer häufiger aufsuchte entschied ich mich für einen Verkauf. Ich konnte gut 4200€ erzielen – Steuerfrei. Allein in diesem Jahr ist Gold um 35% gestiegen. Es hat sich in Gänze also gelohnt und ich würde es wieder machen.

Fazit zu Edelmetallen

Für Familien eignet es sich meiner Meinung nach weniger, da man die Schätze auch irgendwo „bunkern“ muss. Der Wertzuwachs und die Steuerliche Situation haben sich gelohnt. Im Vergleich zu Kryptowährungen schneidet das Invest eher schlecht ab, aber es gibt ja bei Krypto mehr Risiko und höhere Schwankungen.

Der Gefühlsfaktor

Wie ging es mir die Jahre mit dem Gold? Es ist ein Stück Sicherheit zu haben in stürmischen Zeiten (Krise, Krieg und Inflation) kann beruhigen. Ich habe das Ergebnis aber lieber in Echtzeit zum Beispiel auf einem Depot-Auszug. Das beruhigt mich 🙂

Es kann sich aber zur Beimischung eines z.B. Senioren-Depots lohnen. Ich schrieb darüber hier.

KI Crash 2025 – was ist passiert?

Gestern, den 27.1.2025 sind die US-Börsen auf Tauchstation gegangen. Was ist bei dem Release von DeepSeek – einem chinesischem KI-Startup – wirklich passiert? Wir klären das in diesem Artikel und was das für die Anlagen in Aktien, ETF und Krypto heißt.

Was ist passiert?

Das chinesische Startup um DeepSeek hat ihre gleichnamige App im AppStore / PlayStore gelauncht. Das besondere daran ist, sie ist so leistungsfähig wie ChatGPT und Google’s Gemini, aber zu einem Bruchteil der Entstehungskosten. Hierzu mehr in diesem Artikel.

Die Chinesen haben nämlich durch geschicktes Datenhandling den Input für das Anlernen der Modelle gering gehalten und das bei gleichbleibenden Ergebnis / Qualität der KI. Die amerikanischen Modelle hingegen arbeiten mit einer massiven Anzahl von Eingaben bzw. Eingabeströmen und machen die Erstellung teuer.

Auswirkungen auf die Börsen 2025

Die Erstellung selbst passiert auf Hochleistungs-GPUs von meist Nvidia. Folglich sind die Halbleiter und KI-Werte gestern auf Talfahrt gegangen und bei Nvidia gab es einen Abschlag von sage und schreibe 17%.

Wie sah es bei anderen Techwerten aus?

Traurig war auch der Absturz von Meta, Alphabet und Boardcom, die auf die Anwendung solcher Modelle zielen und auch eigene Halbleiter herstellen. Auch so genannte Schaufelhersteller wie ASML und Applied Materials, die Maschinen für die Chipproduktion liefern sind abgestraft worden.

Ich lege mich fest – 2025 wird kein Jahr der Tec-Werte

Wir werden wahrscheinlich einen kleinen Ausverkauf an Technologiewerten und einen Absacken des NASDAQ sehen. Wer hier mit einem ETF investiert ist, sollte sich nach Alternativen umschauen, den Wert aber halten für 2026. Man kann den Sparplan ja anpassen.

Chancenorietierte Anleger schlagen jetzt zu und in einem halben Jahr oder 3 Monaten tranchenweise nochmal. Den breiten Markt kann man mit einem ETF abdecken.

Bei Krypto hat sich die News wenig verbreitet. Der Kurs blieb stabil. Keine Handlungsempfehlung.

Für Schnäppchenjäger kann es sich lohnen auf Einkaufstour zu gehen. So sehe ich eine Microsoft bei einer Dividendenrendite von 2% (aktuell bei 1%) in Zukunft als Attraktiv an. Da müsste der Kurs sich aber halbieren. Das wird denke ich aber nicht passieren. Viel mehr wird sich die Geschichte bei 1,5% einpendeln, was einen Kaufpreis von ca. 300 USD einpendeln.

Familienperspektive

Um sich Stress zu sparen ruhig in einen MSCI World investieren oder einen FTSE All-World (mit Schwellenländern). Dann spart man sich die nervige Situation mit einer Konzentration in Tech-Werte obwohl diese ja in den enthalten sind. Aber halt nur zu ca. 20%. Hier erfahrt ihr wie diese aufgebaut sind.

Wie immer keine Anlageberatung.

Influencer – Finfluencer, warum ich sie nicht mag

In letzter Zeit werde ich überhäuft von youtube mit Werbung aus dem Finanzbereich, irgendwelchen Coaches, die in Dubai sitzen und ihren Ausstieg predigen und huldigen. Es ist ja nicht nur die Werbung aber das Versprechen der finanziellen Freiheit und zu tun was man möchte – den Traum haben viele – wird in meinen Augen nur „versprochen“.

Investitionen und Influencer

Ein Finance-Investment dauert Zeit, und ja es gibt die Leute, die nach acht Jahren ausgesorgt haben aber auch nur weil sie vielleicht noch bei Mutti wohnen und so 70-80% sparen können und kein Haus an der Backe haben und keine Kinder. Und selbst dann schätze ich dass der Depotwert bei ca. 500.000 € maximal liegt, also keine großen Sprünge drin sind.

So viel erst einmal zu meiner Meinung.

Empfehlungen auf youTube

Nüchtern betrachtet gibt es aber auch Lichtblicke, wie dem Kanal von Dr. Armin Pszola. Hier habe ich außer Fakten noch nicht viel Klickbait gesehen und halte die Videos für sehr unterhaltsam. Schaut doch mal rein – es lohnt sich.

Achtung – Provisionen – ist das Geschäft gelenkt?

Im Grunde genommen versuchen Influencer ihre Produkte zu verticken bzw. an den Mann zu bringen. Wenn es sich dabei um eine Depot-Eröffnung handelt kann ich aus eigener Erfahrung sagen, das bringt im Schnitt 60€ Provision (unversteuert). Und warum den Leuten auf ihren Weg zum Investieren nicht helfen. Aber diese unterschwellige Werbung und den Leuten versprechen es wird BALD passieren, dass sie wohlhabend/reich etc. – nein – es dauert einfach lange. Also das mach ich hier auf meiner Seite nicht.

Bin ich daher ein Finfluencer, weil ich über Finanzen schreibe – provokante Frage an mich. Kann schon sein. Aber ich würde mich nicht so bezeichnen, denn was mich unterscheidet ist, dass ich nie einen Videoclip mit mir machen würde – ich bin einfach nicht Kameratauglich.

Keine Anlageberatung.

Fazit

Macht euch eure eigenen Gedanken 🙂

Der Fall Immo Tommy und die Leichtgläubigkeit der Anleger

Es wurde ja bereits viel über den Fall „Immo Tommy“ geschrieben. Auch ich möchte an dieser Stelle gerne meinen Senf dazu geben, wie das ja jeder anständige Poster/Influencer/Blogger tut. Doch zuerst einmal zur Geschichte.

Der Spiegel https://www.spiegel.de/wirtschaft/immo-tommy-netzwerk-um-den-immobilien-influencer-stuerzt-kaeufer-ins-unglueck-a-f8b64d46-7dc3-48e1-ba28-bb0534de51d8 hat investigativ zusammen glaube ich mit dem NDR oder einem öffentlich Rechtlichen Sender einen Beitrag dazu geteilt. Hierbei geht es um ein Netzwerk von Immobilienvermittlern hinter dem Influencer, die wohl Immobilien verkauft haben. Soweit so klar – nur sind diese Immobilien wohl schwer vermittelbar für Vermieter gewesen und stark überteuert.

Gewinne und Verluste

Was soll man sagen – der Gewinn liegt halt im Einkauf und wenn man sich eine Immobilie zulegt kommen schnell ein paar Hunderttausend Euro an Schulden bei heraus indem man mit der Bank eine Finanzierung eingeht. Es wurden auf der Anlegerseite folgende Fehler begangen, laut Bericht:

  • Marklerprovision fix an immo tommy gezahlt lt. Kaufvertrag (also weit über den üblichen 3%, eher 10%-20%)
  • Immobilien weit über Marktwert (wie prüft man diese? ganz einfach – erwartete Nettokaltmiete pro Monat mal zwölf / Kaufpreis der Immobilie mit Kaufnebenkosten = sollte was bei 4-10% ergeben, sonst lassen!)
  • Immobilien in einem schlechten Zustand (Verwahrlosung etc.)
  • Immobilien wurden nicht besichtigt vom Käufer
  • Aufschwatzen lassen von Anlagen – eher schlecht

Wiederholung?

Zu meiner eingangs erwähnten Frage – wiederholt sich der Fall… ein klares JA! Es gibt immer wieder finanziell wenig gebildete Menschen mit ein wenig Gier in Kombination. Auch ich habe mir mal eine Versicherung aufschwatzen lassen und habe daraus gelernt, nur war die Lernkurve hier weniger teuer.

Plädieren

Da plädiere ich für ein regelmäßiges Aktiensparen ohne Fremdkapital – da ist der Verlust maximal 100% – ohne Bankrate!

Keine Anlageberatung.

Investieren in Automobil Aktien

Da ich in der Automobilindustrie arbeite sollte man meinen ich hätte ein paar Aktien verschiedener Hersteller in meinem Depot – weit gefehlt. Der Industrie stehen schwere Jahre ins Haus, angefangen mit einem hohen Investitionsbedarf von Dingen, die es heutzutage kaum gibt:

  • Elektromobilität (ja gut, gibt es schon)
  • Automatisiertes Fahren (in den Kinderschuhen)
  • Verbrennerverbot in der EU 2035 (oder so)

ETF als Alternative

Das soll nicht heißen, dass es nicht aussichtsreiche Aktien gibt. Einen ETF auf das Thema gibt es mit dem iShares STOXX Europe 600 allemal. Wie auch immer. Die USA und China sind dort nicht enthalten. Wie so oft (keine Anlageberatung).

Bei dem Thema machen Aktien wohl mehr Sinn, So hat man eine Stellantis, die Fiat und ihre Marken beheimatet hat und an der Börse gut läuft. Auch ist die Dividende von 7% sehr attraktiv.

Zulieferer-Betriebe

Bei den Zulieferern sieht es ein wenig bescheiden aus. So ächzten die meisten Betriebe unter dem hohen Kostendruck der Hersteller, auch OEM (Original Equipment Manufacturer) genannt. Bosch hat glaube ich auch nur eine Umsatzrendite von ca. 5% was angesichts der Investitionen in neue Technologien geschuldet ist (einfach mal selbst googeln).

Fazit

Für mich überwiegen die Risiken in diesem Sektor und der Chinese steht ja auch vor der Haustür. Sagen wir mal Hallo…

Investieren in Pharma

In die Pillen von Morgen investieren? Im Prinzip tut man hier was Gutes, da wir mit unseren Investments gegen Krankheiten und Seuchen von Morgen – wie Corona – kämpfen. So ist meine Sicht. Natürlich sagt man auch viel schlechtes zu Pharma. Aber warum sind diese Unternehmen so erfolgreich.

Meine Invests

Mein einziges Invest in diesem Bereich ist die Novo Nordisk aus Dänemark. Sie sind verantwortlich für Diabetes-Medikamente und neuerdings auch die Abnehmspritze. Wenn das Ding als Pille auf den Markt kommt, bin ich da wohl auch Kunde – mag keine Spritzen.

ETFs auf Pharma

In der ETF-Welt kann man hier auch mitmischen, und zwar (keine Anlageberatung, kein Affiliate) mit dem iShares MSCI World Health Care.

Investment Gesellschaft für Pharma und Biotechnologie

Noch zu erwähnen wäre die Investment-Gesellschaft BB Biotech, in der ich auch investiert bin. Leider hat sich hier mein Engagement nicht gelohnt und ich bin daran die zu verkaufen, wenn der Kurs sich mal erholt. Keine Anlageberatung.

Investieren in Versorger

Als mir zuletzt die Stromrechnung der Stadtwerke über den Weg gelaufen ist, habe ich nicht schlecht gestaunt. Natürlich wieder viel zu hoch. Zweiter Gedanke war, warum bin ich in diesem Geschäft noch nicht investiert? Ganz einfach, die hohe Verschuldung dieser Industrie, hohes Zinsniveau und Dividendenerhöhungen auf überschaubarem (Erhöhung)Niveau.

Politik in Deutschland

In Deutschland ist das so eine Sache mit dem Strom. Zwar gibt es eine Trennung zwischen Netz und Erzeugung, so ist das Netz aber in Hand von ich meine einem niederländischen Konzern – große Nummer. Außerdem gibt es hier den Atomausstieg von 2011 durch Fukushima-Katastrophe, ausgerufen von Fr. Merkel. Davon kann man halten was man mag – das ist jedenfalls der Grund für die Kursentwicklung einer RWE und E.On. Mittlerweile haben die sich aber wieder berappelt. Wer gerne auf Einzelne Aktien setzen mag hier ein paar Beispiele (keine in meinem Depot):

  • RWE
  • SSE aus England
  • UGI aus den USA
  • Redeia Corporacion aus Spanien (Stromnetze)

Investieren mit Sektor ETF – eine gute Idee?

Wer dennoch auf den Sektor setzen mag, dem empfehle ich ein Ingenieursstudium – ohne Witz. Das ist dermaßen weltweit fragmentiert, da steigt keiner mehr durch. Vielleicht ist es auch nicht mein Thema, wer weiß. Das Versorger-Karusell würde ich mit dem iShares STOXX Europe 600 Utilities begegnen. Da sind aber nur die europäischen Werte enthalten, wie immer keine Anlageberatung.

Fazit

Ich würde mir – keine Anlageberatung – die besten Versorger der USA schnappen, vielleicht noch Großbritanien, und auf einen ETF verzichten. Das ist aber nur meine Meinung.

Investieren in Versicherungen

Wie kann es sein, dass Versicherungen in Deutschland so erfolgreich sind – Moment mal – sind sie es? Ja, würde ich als Aktionär von der Munich Re und Allianz SE sagen, denn die Dividendenerhöhung von 20-30% spricht für sich. Alle Ergebnisse wurden hier erreicht und sogar übertroffen. Wie immer – keine Anlageberatung und kein Affiliate.

Munich RE investieren?

Das Papier von der Munich Re habe ich 2017 als eine meiner ersten Aktien für 163€ erstanden. Mittlerweile ist der Kurs auf ungefähr 454€ angesprungen. Glück gehabt. Dazu kamen noch Dividenden, mein Lieblingsspielzeug.

Lage in Deutschland

Es gibt aber noch mehr Versicherungen in Deutschland, als die Munich Re – dem Land der Versicherungen schlechthin. Ich habe mal in einem Urlaub einen Nepali gefragt, was sein Land besonders gut können würde. Er antwortete mir mit „Verpacken und verschicken“. Auch gut. Er fragte mich dann woher ich käme und sprach nach meiner Antwort „Insurance – Allianz“. Und natürlich Cars…

Jetzt mal das Ergebnis der Munich Re von 2023 – zusammengefasst. Ich schaue mir dabei jährlich den Geschäftsbericht an – einmal im Jahr. Hier stehen ca. 33€ Gewinn je Aktie an versus 15€ je Aktie. Das bedeutet, dass die Dividende von dem Gewinn gedeckt wird und gibt die Payout-Ratio an. Nun gibt es noch andere Kennzahlen, wie die Umsatzrendite, die wichtig ist. Auf der Hauptversammlung war ich selbst auch zugegen – diese hatte eine tolle Stimmung und für mich als Münchner auch in Reichweite. Die Kennzahlen kann man unter folgenden Link noch genauer ansehen.

Deutsche Versicherer, an der Börse gelistet

Wenn ihr euch das Thema Versicherungen anschauen wollt, kann ich ein paar nennen:

  • Allianz
  • Munich RE
  • Hannover RE
  • Talanx
  • SCOR
  • Chubb

In einen ETF gesprochen hätte ich den iShares STOXX Europe 600 Insurance auf dem Radar. Leider investiert dieser nur in den europäischen Markt und hat nur 32 Positionen. Dann lieber einzeln kaufen.

Besteuerung von Aktien

Anders als bei ausschüttenden oder thesaurierenden Fonds haben Einzelaktien keinen Freibetrag von der Abgeltungssteuer. Ist der persönliche Freibetrag hier aufgebraucht, wird die gesamte Dividende voll versteuert. Dies trifft auch bei der Versteuerung von Kursgewinnen und Zinszahlungen zu. Es gibt also keinen steuerlichen Vorteil bei der Besteuerung von Einzelaktien mit Ausnahme des Freibetrags. Warum also kaufen?

Gründe

Gründe für ein Investment sollten niemals alleine von der steuerlichen Perspektive aus betrachtet werden. Es muss einen gewissen Sinn hinter einem Investment geben. Der Sinn kann die historische Entwicklung des Investments sein, aber viel besser die zukünftigen Entwicklungen. Das sollte aber jeder besser selbst wissen.

Ein weiterer Grund für das Investment in Einzelaktien ist die nicht vorhandene Managementgebühr von 0,02 %, falls es sie überhaupt gibt, der jährlichen Performance. Wie gesagt, sehr günstig. Und man hat die Gewissheit, alle Werte in seinem Depot oder Portfolio selbst ausgesucht zu haben – aber das ist eher was für Profis. Es spielt auch eine Rolle, ob sich das Unternehmen, an dem Sie sich beteiligen, im In- oder Ausland liegt. Hier greift das Thema Quellensteuer.

Landesgrenze und Quellensteuer

Die Quellensteuer wird erhoben, wenn Erträge Landesgrenzen passieren. Die Erträge werden einfach an der Quelle abgezogen – darum heißt sie auch Quellensteuer. Ein praktisches Beispiel ist der Kauf von Wertpapieren in den USA und der Bezug einer Quartalsdividende. Dabei wird nicht ganz zimperlich mich ausländischen Investoren umgegangen. Ganze 30 % Quellensteuer wird auf Dividenden erhoben. Hat Ihre depotführende Bank aber den Status eines Qualified Intermediary ist es halb so wild. Dann behalten die USA 15 % Steuer und die übrigen 15 % werden auf die deutsche Steuerschuld angerechnet. Das passiert im Modus Autopilot, solange Ihre Bank halt diesen gewissen Status hat. Den finden Sie auf der Website Ihrer Bank.

Sonderfall Schweiz

In der Schweiz geht es weniger automatisch zu. Hier werden neben den 35 % Quellensteuer lediglich 15 % auf die Steuerschuld angerechnet. Die übrigen 20 % muss man sich mühselig von der Schweiz über ein Formular zurückholen. Dies ist null Komma null automatisierbar und verspricht Qualen. Norwegen rückt übrigens mit 25 % Quellensteuer ähnlich ins Gemüt. Diese bekommt man über die so genannte shielding deduction wieder – angeblich. Entspannt geht es für deutsche Anleger mit den Niederlanden, Großbritannien und den erwähnten USA zu.

Ein kleiner Trick bei ausländischer Dividende existiert aber: Man kann einen Antrag auf Doppelbesteuerungsvollmacht (DBA-Vollmacht, gilt auch für Fonds) bei seiner depotführenden Bank stellen. Mit Kosten übernimmt diese sämtlichen Aufwand beim Zurückfordern der ausländischen Dividende. Die Rückführungskosten haben es aber in sich und variieren stark von Bank zu Bank. Nur etwas für große Beträge.

Stressfrei

Stressfrei geht es also nach eigenen Erfahrungen mit der Dividende unter dem Stichwort „anrechenbare Quellensteuer“ in folgenden Ländern zu (innerhalb und außerhalb Europas):

– USA

– Großbritannien (vor dem Brexit)

– Niederlande

Gerüchten zufolge geht es einfach in diesen Ländern zu:

– Japan

– Luxemburg

Inländische Erträge in Deutschland

Im Inland kann man sich den Aufwand mit der Quellensteuer sparen. Allerdings gibt es auch steuerfreie Dividenden durch Gesellschaften, die bei der Auszahlung von Dividenden ein Einlagenkonto nach § 27 KStG benutzen. Die Dividenden unterliegen dann nicht der Kapitalertragssteuer und es gibt brutto wie netto. Einen Haken hat die Sache allerdings schon: Beim Verkauf der Aktien wird die nicht gezahlte Kapitalertragssteuer auf die Dividendenerträge fällig. Zusätzlich zur Kapitalertragssteuer auf die Kursgewinne. – Vorausgesetzt, es gab Kursgewinne. Wenn die Wertpapiere im Verlust verkauft worden sind, gibt es die Möglichkeit, diese steuerlich geltend zu machen.

Verluste

Hier fällt logischerweise keine Abgeltung auf im Verlust veräußerte Wertpapiere an. Das gleiche gilt auch für Fonds. Der Börsenfachmann sagt dazu, der Verlust wurde realisiert. Die Verrechnung mit realisierten Kursgewinnen in einem Kalenderjahr ist hierbei möglich. Diese Aktiengeschäfte sollten dann aber im selben Depot passiert sein. Man kann diese leider nicht auf Dividenden und Zinszahlungen verrechnen. Nur bei Fonds ist eine Verrechnung möglich. Hier wirkt – wie sollte es anders sein – die Abgeltungssteuer.

Um die Ansprüche gegenüber dem Finanzamt geltend zu machen, muss allerspätestens am 15. Dezember eine Verlustbescheinigung bei der Bank beantragt werden und die Anlage KAP der Einkommenssteuererklärung entsprechend ausgefüllt sein (Steuerberater oder vlh.de). Bei Ehegatten gilt, dass diese einen Freistellungsauftrag „über null Euro“ erteilen. Die zu viel gezahlte Abgeltungssteuer wird dann augenblicklich gezahlt und die Verluste mit den Gewinnen gegengerechnet. Prämisse ist, dass die Aktiendepots der Ehegatten bei derselben Bank liegen.

Einzelaktien

Ein weiterer interessanter steuerlicher Aspekt für die Beschaffung von Einzelaktien ist die Nutzung von speziellen Programmen der Firmen für ihre Investoren. Diese findet man unter den Investor-Relations des jeweiligen Unternehmens, für das man sich interessiert. Eine sehr schöne Möglichkeit des Steuersparens ist es, Gratisaktien zu bekommen. Sie sind steuerfrei und treten bei einer Kapitalerhöhung einer Gesellschaft auf. Sollten Sie solche Aktien besitzen, sinkt der Kurs, aber die Anzahl der Aktien steigt in der Regel.

Es gibt aber auch noch Bonus-Aktien, so genannte Stockdividenden, die im Rahmen einer Dividendenzahlung von Großkonzernen ausgegeben werden. Steuerlich werden diese wie Sachausschüttungen behandelt und es ist Abgeltungssteuer zu zahlen. Die würde man aber auch bei einer Barausschüttung zahlen. Zu beachten ist, dass relativ auf 10 Jahre gesehen die Reinvestition von Dividenden rund 50 % der Performance ausmachen, Bezug nehmend auf den Gesamtmarkt. Sie sparen sich immerhin die Transaktionskosten für den Kauf.

Stock Dividende

Eine wichtige Rolle bei einer Stockdividende spielt das Bezugsverhältnis der Aktien. Sollte die Anzahl der Aktien im Depot unter diesem liegen, gibt es keine Bonus-Aktie. Informieren Sie sich also besser vorher, was Sie sich ins Depot legen und vor allem: wie viel. Die übrige Dividende, die nicht zum Bezug von Bonusaktien ausreichte, wird Ihnen versteuert ausgeschüttet. – Vorausgesetzt, der Freibetrag ist aufgebraucht.

Es gibt einige wenige Firmen, die das in Europa machen. In den USA gibt es für die Reinvestitionen Service-Gesellschaften wie Computashares1, welche die Dividenden für den Aktionär einsammeln und für 5 % Gebühr erneut anlegen, bevor sie versteuert werden. Hierzulande bekommen Sie ein Angebot von der Gesellschaft, ob Sie die Dividende in Aktien umwandeln wollen, über die Bank. Da es sich hier um einen geldwerten Vorteil handelt, wird dieser zwar besteuert, aber nicht so hoch wie die gesamte Bar-Dividende. Dafür kostet dieser Akt nichts. Und wenn, dann weist die Gesellschaft die Gebühren aus. Der Clou an der Sache ist, dass die reinvestierten Dividenden dann automatisch die Ausschüttung von ‚mehr Aktien‘ erlauben. Es gibt dann also neben dem Zinseszinseffekt über Kursgewinne noch den der Dividenden (Erhöhungen im Idealfall jedes Jahr) und die reinvestierten Dividenden. Also ein Zinseszins-Plus-Effekt. An einer höheren Dividenden-Zahlung kann der Aktionär teilnehmen, wenn das Unternehmen ihm über die Bank ein Angebot über die Umwandlung von Namensaktien macht. Der Aktionär muss dann die Aktien meist 2 bis 4 Jahre halten und bekommt mehr Dividende. Allerdings ist dies mit Kosten im 3-stelligen Bereich verbunden. Absetzbar sind diese Kosten nicht. In jedem Fall bekommt man über die Bank ein entsprechendes Angebot und muss dieses lediglich unterschreiben.

Gelistete Unternehmen

An der Börse sind auch Unternehmen gelistet, die sich wie Fonds verhalten. Sie kaufen und halten Anteile an anderen Unternehmen, kassieren die Dividendenzahlungen und reinvestieren diese in andere Unternehmen. Im Prinzip verhalten sich diese Firmen wie ein Fonds. Man nennt sie auch Beteiligungsgesellschaften und manche schütten ihre Erträge auch aus. Diese ‚Firmen-Fonds‘ sind relativ steuergünstig, da keine Vorabsteuer anfällt und – sofern vorhanden – die Dividende normal besteuert wird. Dafür fallen die Steuervorteile nach Teilfreistellung aus. Was bleibt, sind aber die günstigen Gebühren und man hat einen attraktiven ‚Fonds‘ in günstiger Verpackung.

So lange es die Abgeltungssteuer gibt und die Besteuerung von Kapitalerträgen nicht an den persönlichen Steuersatz gebunden ist – auch eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer ist möglich –, kann sich das Investment in Aktien und Fonds lohnen. Immobilien genießen hier mehr steuerliche Freiheiten, da es dem deutschen Staat wichtig ist, für seine Bürger Wohnraum zu schaffen. Das steht außer Frage. Nur zu einer anhaltenden Niedrigzinsphase lohnt es sich nicht wirklich, denn die guten Deals sind schon weg! Aktien und Fonds haben noch einen weiteren unschätzbaren Vorteil: Man kann sie schneller wieder in Geld umwandeln und auch das Land verlassen. Außerdem greift bei Immobilien wieder der persönliche Steuersatz. Was das ist und wie dieser sich auswirkt, wird im nächsten Kapitel erklärt. Hier noch einmal die wesentlichen Vor- und Nachteile beim Engagement in Einzelaktien mit steuerlicher Perspektive:

Vor- und Nachteile

Vorteile:

– Partizipation an Angeboten der Unternehmen wie Gratisaktien und Interim-Dividenden

– Angebote von den Gesellschaften werden über die Bank mitgeteilt (Autopilot).

– Die Auswahl der Unternehmen kann selbst übernommen werden.

– Die Bank übernimmt die meiste Arbeit für einen.

– Aktien haben keine Managementgebühren.

– Einfache Besteuerung nach der Abgeltungssteuer

– Aktien-‚Fonds‘ als Beteiligungsgesellschaften

– keine Vorabsteuer

Nachteile:

– keine Teilfreistellungen wie bei Fonds möglich

– mehr Recherchearbeit bei der Auswahl geeigneter Unternehmen

– Dividenden können nicht wie bei Fonds reinvestiert werden.

– unter 10 Aktien relativ sinnfrei, da Aktien mehr als Fonds im Wert schwanken

1 Ich unterhalte zum Zeitpunkt der Anfertigung dieser Zeilen keinerlei Geschäftsbeziehungen zu der Firma Computashares.

×
Dividenden Aktien aus DAX40 (2025 Edition)
Finde sofort Dividenden zahlende Unternehmen aus dem hiesigen DAX40 im Tausch gegen deine Email-Adresse.

Wenn Sie dies herunterladen sind Sie damit einverstanden, dass wir Ihnen Emails senden.

';